Man muss nur lange genug arbeiten, dann kommt man schon zu dem, was man will.
Der „Prinz von Theben“ als Rückseite und das fein ausgearbeitete Portrait mit der spiegelverkehrten Schrift zum „blauen Klavier“, das ist meine Medaille zu Else Lasker-Schüler, in Silber, Bronze und Eisen. Ich habe nach einem ganz normalen Porträtfoto aus der Zeit um 1910/1920 gesucht und fand das Foto mit der Baskenmütze, welches mich sehr an mich im Studium erinnerte.
Lange habe ich an diesem Ausdruck gearbeitet. In Gedanken sagte ich mir immer „das blaue Klavier“ auf. Diese Erinnerung an eine andere Zeit habe ich unleserlich als Spiegelschrift um das träumende Portrait graviert:
Ich habe zu Hause ein blaues Klavier – und kenne doch keine Note. …Es steht im Dunkel der Kellertür, seitdem die Welt verrohte. Es spielten Sternenbände vier – die Mondfrau sang im Boote. Nun tanzen die Ratten im Geklirr. Zerbrochen ist die Klaviatur. Ich beweine die blaue Tote. Ach liebe Engel öffnet mir – ich aß vom bitteren Brote – Mir lebend schon die Himmelstür, auch wider dem Verbote.
Die Zeichnung auf der Rückseite ist ein Fragment des „Prinz von Theben“ und gehört in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.
„Tino von Bagdad“, „Prinz von Theben“, „Jussuf“ ist eine Auseinandersetzung mit dem eigenen ICH.
Das war mal so eine Anfangsidee – komisch, dass ich darauf wieder zurückkam. Ihre Zeichnungen sind wunderbar – gefallen mir fast besser, als ihre Gedichte.
von Franziska Schwarzbach, Berlin
Medaillenpreise (Auflage 20 Expl.):
- Bronzeguss 10,6 x 9cm 260,- Euro
- Eisenguss 250,- Euro